Wohnen an der Detlevstraße, Wettbewerbsbeitrag, August 2019,
mit Gruppe-f Landschaftsarchitekten
Detlevstraße
057
Städtebauliche Einbindung
Der langgestreckte, kammartige Baukörper zeichnet den Verlauf der Bahnflächen nach. Die kraftvolle Figur bildet eine wirksame Lärmabschirmung, verankert das neue Quartier im heterogenen städtebaulichen Umfeld und bildet eine prägnante „Adresse“ für das neue HOWOGE-Quartier.
Anger als vermittelndes Element
Die Freiräume zwischen dem neuen Baukörper und dem angrenzenden Wohngebiet bilden entlang der Detlevstraße einen großzügigen „Anger“ mit einer hohen Aufenthaltsqualität für die alten und neuen Bewohner des Quartiers.
Wie an einer Perlenkette aufgereiht befinden sich unter den wertvollen Bestandsbäumen öffentliche und private Spielflächen für Kinder und Jugendliche, kleinere und größere Platzräume für alle und ruhigere Bereiche orientiert zu den Höfen. Die Idee der gemeinschaftlichen Nutzungsaneignung historischer Dorfanger ermöglicht unkomplizierte nachbarschaftliche Begegnung in dem 12m breiten langgestreckten Baumstreifen östliche der 6m breiten Mischverkehrsfläche der Detlevstraße.
Freiraumqualitäten
Der Anger bildet einen „Puffer“ zu, aber auch eine Begegnungszone mit den aktuellen Bewohnern.
Die Erdgeschoßwohnungen erhalten einen vorgelagerten 2m tiefen privaten Terrassenraum.
Die durch die quergestellten Baukörper entstehende Hofstruktur schafft „geschütztere“ Räume orientiert zu den privaten Terrassen und öffentlichere Räume orientiert zum Anger.
Die „Binnenräume“ sind unterschiedlich dimensioniert und können entsprechend unterschiedliche Raumqualitäten entwickeln.
Haustypen
„Zeile, Gelenk und Angerhaus“ sind die Bausteine für das neue Quartier. Jeder von ihnen zieht eigene Qualitäten aus seiner spezifischen Lage. Die Häuser am Anger orientieren sich 3-seitig zu den attraktiven Anger- und Hofräumen. Die „Zeilen“ bilden den schlanken Rücken zu den Bahnarealen. Sie thematisieren die exponierte Lage zwischen grünem Hofraum und rauen Charme der weiten Gleisanlagen. Die „Gelenke“ verbinden die Zeilen- und Angerhäuser und entwickeln sich von Osten aus in die Tiefe der Höfe. Die an der Ostseite des Areals gelegenen Gebäude erhalten Laubengänge, die neben dem Lärmschutz auch als kommunikative Begegnungszonen für die Bewohner dienen.
Der zentrale Angerbereich bildet mit dem angedockten großen öffentlichen Spielplatz und den schönen Bestandseichen einen neuen grünen Quartiersplatz für das gesamte Wohnquartier. Auch alle anderen Binnenräume/Höfe erhalten Spielorte, so dass Kleinkinder immer wohnungsnah - in Sicht- und Rufweite - spielen können.
Die Kita erhält einen direkt zugeordneten 500 qm großen Spiel- und Gartenraum.
Wir schlagen vor die wohnungsnahen Grünflächen als aneigenbare Gartenräume in der Tradition der Gartenstadtidee zu realisieren.
Auf kleineren Parzellen oder größeren Einheiten können interessierte Mieter hier einzeln oder als Gruppen gärtnern und somit auch dem direkten Wohnumfeld eine ganz neue gemeinschaftliche Qualität geben