Landesgartenschau Furth im Wald, Wettbewerbsbeitrag, Oktober 2019,
mit Amelie Rost und Gruppe-f Landschaftsarchitekten,
Visualisierung Atelier Noise

Furth im Wald

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Furth im Wald ist geprägt von der reizvollen Lage an den Ausläufern des Bayerischen Waldes, eingebettet in die Auen des Chamb. Wasser hat seit jeher eine besondere Bedeutung für die Stadt, den Verweis trägt sie direkt im Namen. Immer hat man sich in Furth mit dem Wasser auseinandergesetzt, sei es durch Nutzbarmachung der Wasserkraft, Fischzucht oder im Ertragen von Überschwemmungen, die die unmittelbare Lage am Wasser bedingt. Heute dienen die Auen überwiegend der Erholung mit großem ökologischem Potential.

Mit dem feuerspeienden Drachen besitzt Furth einen besonderen Gegenpart zu diesem Element, der ausgezeichnet in die mittelalterliche Stadtkulisse passt und Jahr für Jahr tausende Besucher anzieht. Das Mittelalterfestival Cave Gladium ergänzt die romantisch-mystische Ausrichtung.

Unsere Leitidee für die Landesgartenschau ist die Verknüpfung dieser Themenwelten zu einem Dreiklang:

Arbeitsames Wasser – Drache – Mittelalter

 

Die Themenwelt des „Arbeitenden Wassers“ führt entlang der Kalten Pastritz durch den Stadtraum in den Auenraum. Entlang des Wegs wird von der Nutzbarmachung des Wassers in einem übergeordneten, historisch-technischen Kontext erzählt und gleichzeitig an die Geschichte der ehemaligen Produktionsstätten vor Ort erinnert.

Installationen und Wasserspiele schaffen interaktive Berührungspunkte. So wird ein Bogen aus der Vergangenheit in die Zukunft gespannt, der Themen wie Energiegewinnung, Produktion und Ökologie bündelt und Furth als Standort für Technik und Innovation stärkt.

Mit dem Drachenstich und dem Cave Gladium besitzt die Stadt Furth im Wald bereits ein Alleinstellungsmerkmal. Ihnen gibt der Entwurf ein besonderes Zuhause und eine multifunktionale Bühne im Herzen der Auenlandschaft des Chamb.

Die beiden Flussläufe des Chamb und der Kalten Pastritz, werden für die Stadt neu entdeckt und im Verlauf erlebbar gemacht. Stadtlandschaft, Wasser und Naturraum werden in einem wechselnden Rhythmus von Schnell und Langsam miteinander verwoben. Folgt die Gestaltung nahe der Altstadt einem schnell wechselnden Staccato von Eindrücken und Nutzungen, folgen die Chambauen einem ruhigen fließenden Rhythmus mit Ausblicken und Durchblicken, als Einladung zum Naturerlebnis und zur ruhigen Erholung. Die Festwiese als „gestaltete Insel“ ergänzt den ruhigen Rhythmus der Aue mit Aktivität und geradliniger Prägung und macht so die Gegensätzlichkeit in ihrer besonderen Qualität bewusst.

Aus der Stärkung vorgefundener Qualitäten entsteht ein Dreiklang aus Erholung, Aktivität und Attraktion, der sich in unterschiedlichen Rhythmen harmonisch ins bestehende Stadtlandschaftsgefüge einbindet.